VEREINTE NATIONEN GESCHICHTE 26. JUNI 1945

Die Idee zu den Vereinten Nationen geht auf den Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und die Zeit davor zurück.

Die aggressive Politik des nationalsozialistischen Deutschlands war ein wesentlicher Grund für das Scheitern des Völkerbunds. Auf dem Höhepunkt der militärischen Erfolge Deutschlands, Italiens und Japans vereinbarten der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill in der „Atlantik-Charta“ vom 14. August 1941 konkrete Rahmenbedingungen für zukünftige gemeinsame außenpolitische Grundsätze, Maßnahmen zur Friedenssicherung und die Schaffung eines dauerhaften Systems der allgemeinen Sicherheit. Die hier vereinbarten Ideen für eine neue internationale Ordnung waren ein Zeichen der Hoffnung in den dunkelsten Stunden des Krieges.

Die Idee der „Vereinten Nationen“

Auf der Konferenz von Jalta verständigten sich Roosevelt, Churchill und der sowjetische Staatschef Josef Stalin im Februar 1945 über die Zukunft des fast besiegten Deutschlands und die Grundzüge einer Nachkriegsordnung. Weniger bekannt, aber umso wichtiger: Die „Großen Drei“ einigten sich in Jalta auch auf den Aufbau der Vereinten Nationen.

Die Deklaration der Vereinten Nationen

Vier Monate später – am 25. Juni 1945 – nahmen 50 Staaten die 111 Artikel umfassende „Charta der Vereinten Nationen“ in San Francisco einstimmig an und bekannten sich damit zur Wahrung des Weltfriedens und der Sicherheit, zur Gleichberechtigung von Frau und Mann sowie von allen Nationen.

Die VN-Charta trat am 24. Oktober 1945 in Kraft.

Im Juni 1973 beantragten die DDR als 133. und die Bundesrepublik als 134. Mitglied die Aufnahme in die Vereinten Nationen.

Auf Empfehlung des VN-Sicherheitsrats wurde am 18. September 1973 in der VN-Generalversammlung die Aufnahme der Bundesrepublik und der DDR als Mitglieder beschlossen. 17 Jahre später, mit der deutschen Einheit 1990, war die Bundesrepublik Deutschland als geeinte Nation in den Vereinten Nationen vertreten.

VN-Generalversammlung – Aufnahme der beiden deutschen Staaten Händedruck zwischen dem Außenminister der DDR Otto Winzer (links) und dem Außenminister der Bundesrepublik Deutschland Walter Scheel. 18. August 1973

VEREINTE NATIONEN HEUTE 26. JUNI 2020

Zentrale Ziele der Vereinten Nationen

» Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit

» Friedliche Schlichtung von Streitigkeiten

» Verzicht auf Gewaltanwendung

» Achtung der Gleichheit aller Staaten

» Förderung der freundschaftlichen Zusammenarbeit zur Friedenssicherung

» Förderung der internationalen Zusammenarbeit zur Lösung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und humanitärer Probleme

» Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten ungeachtet der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion

Das deutsche Engagement in den Vereinten Nationen ist stetig gewachsen.

Mittlerweile haben über 30 Institutionen der Vereinten Nationen ihren Sitz in Deutschland, vor allem in Bonn. Deutschland beteiligt sich an einer Vielzahl von Gremien, Institutionen und Friedensmissionen der Vereinten Nationen und ist darüber hinaus nach den Vereinigten Staaten, China und Japan viertgrößter Beitragszahler für den regulären Haushalt der Vereinten Nationen.

Am 8. Juni 2018 wurde die Bundesrepublik Deutschland zum sechsten Mal als nichtständiges Mitglied in den VN-Sicherheitsrat gewählt.

Eine Mitgliedschaft im Sicherheitsrat erhöht die Einflussmöglichkeiten deutscher Außenpolitik. Deutschland trägt an zentraler Stelle zur Lösung internationaler Krisen bei – und zu ihrer Verhütung.

Deutschland bemüht sich intensiv um Klima und Sicherheit, um Abrüstung und Nichtverbreitung und legt thematische Schwerpunkte auf Menschenrechte, Frauen, Frieden und Sicherheit, humanitäres Völkerrecht und humanitären Raum.

Den Vereinten Nationen gehören 193 Staaten, und damit fast alle Staaten der Welt, an.

Die Vereinten Nationen sind das eine Forum, in dem sich alle Staaten von gleich zu gleich begegnen, um gemeinsame Lösungen zu finden und zu beschließen.

Das Gründungsdokument der Vereinten Nationen, die VN-Charta, legt neben den Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen die sechs Hauptorgane der Organisation fest und bestimmt ihre Zusammensetzung und Kompetenzen.

Hauptorgane der Vereinten Nationen sind die Generalversammlung, der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC), das Generalsekretariat, der Internationale Gerichtshof und der Sicherheitsrat. Neben der Verabschiedung unverbindlicher Resolutionen durch die VN-Generalversammlung können Beschlüsse durch den VN-Sicherheitsrat gefasst werden, die für alle Mitglieder völkerrechtlich verbindlich sind.

VEREINTE NATIONEN ZUKUNFT 26. JUNI 2045

Ein Kernanliegen der Bundesregierung ist die Reform des VN-Sicherheitsrats.

Eine solche Reform soll den Rat an die geopolitischen Realitäten des 21. Jahrhunderts anpassen. Solange wesentliche Regionen und zentrale Beitragszahler nicht angemessen vertreten sind, verliert der VN-Sicherheitsrat Legitimität und Autorität. Deutschland setzt sich daher gemeinsam mit seinen G4-Partnern Brasilien, Indien und Japan aktiv für diese Reform ein. Auch in anderen Bereichen gibt es Reformbestrebungen.

VN-Generalsekretär Guterres will die Vereinten Nationen mit einer umfassenden Reformagenda leistungsfähig für die Herausforderungen der Zukunft machen. Er hat dafür Prioritäten definiert, die Deutschland unterstützt: neben der kohärenten Umsetzung der Agenda 2030 will er Konfliktprävention und das Entwicklungssystem der Vereinten Nationen stärken und das Management der Organisation effizienter machen.

Zentraler Punkt für Deutschland ist eine Zukunft im Sinne des Multilateralismus. „Gemeinsam“ statt „Mein Land zuerst“.

Multilateralismus als Kern internationaler Zusammenarbeit wird wichtiger denn je, um die globalen aktuellen und zukünftigen politischen Herausforderungen zu meistern. Die von Außenminister Maas gegründete Allianz für den Multilateralismus, ein Netzwerk von Staaten, die sich in unterschiedlichsten Politikbereichen gemeinsam engagieren, soll zum Erhalt und der Weiterentwicklung der regelbasierten Ordnung beitragen.

Ziel ist es, die Werte der Vereinten Nationen auch in Zukunft zu stärken und für die folgenden Generationen eine Welt zu schaffen, in der der Weltfrieden und die internationale Sicherheit für alle Nationen über Grenzen hinweg nicht Utopie, sondern Realität sind.